SonntagsZeitung – Lobbyisten reichen Beschwerde gegen SRG ein

der «Rundschau»-Beitrag über Einflüsterer im Bundeshaus hat ein Nachspiel. Die Lobbyisten im Bundeshaus sind derzeit nicht gut auf die SRG zu sprechen. Ihre Dachorganisation, die Schweizerische Public Affairs Gesellschaft (Spag), hat vergangene Woche bei der Ombudsstelle Beschwerde gegen den Medienkonzern eingereicht. Grund ist ein Beitrag der «Rundschau» über die PR-Zunft, den SF am 22. Februar ausgestrahlt hat.

Im dreiseitigen Schreiben an Ombudsmann Achille Casanova, das der SonntagsZeitung vorliegt, werfen die Branchenvertreter dem Staatssender «fehlende Transparenz» und Verletzung des Wahrhaftigkeitsprinzips vor. Was die Interessenvertreter so sauer macht: Im Bericht erhielt ein Lobbyist grosszügig Gelegenheit, um seine Tätigkeit in der Wandelhalle zu beschreiben und dabei gleich noch sein breites Kundendossier, das gespickt ist mit internationalen Grossfirmen, herzuzeigen. Das SF-Magazin hatte jedoch unterschlagen, dass die betreffende Agentur, Furrer, Hugi & Partner, auch im Sold der SRG steht.

Insgesamt haben mindestens fünf Nichtparlamentarier Zugang ins Bundeshaus, die für die Interessen der SRG kämpfen. Dazu gehört auch SRG-Generaldirektor Roger de Weck selber, dem als Gast von BDP-Nationalrat Urs Gasche Eintritt gewährt wird. Ombudsmann Casanova hat die Beschwerde zur Kenntnis genommen und wird den Vorwürfen nachgehen.reza rafi

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